Viele Freiburger:innen dürften sich an die Geschichte erinnern, dass 2018 rund 200 Nachtvögel-Bücher vernichtet wurden, ohne den Autor zu informieren. Was die Verlagsleute aus Deutschland, die kurz zuvor den Freiburger Paulus-Verlag übernommen hatten, beim Aufräumen übersahen: Das Interesse an der Hintercher-Bande und dem Roman von 2007 war in Deutschfreiburg unverändert gross geblieben. Diverse Buchhandlungen bestätigten die stete Nachfrage. Es gab nach dem Buch ein Freilichttheater, szenische Lesungen, ein Musical, eine Comic-Bearbeitung sowie ein Spielfilmprojekt. Die Geschichte der Hintercherbande ist regionales Volksgut geworden.

Nun haben Druckerei/Verlag Le Cric sowie Buchautor Christian Schmutz den vergriffenen Roman neu herausgegeben – diesmal als praktisches Taschenbuch, 344 Seiten für 23 Franken. Anhang und Glossar wurden aktualisiert, einige Stellen gekürzt und kleinere Fehler korrigiert.

Klappentext des Buches:

Was aus Armut und Hunger begann, geriet mit der Zeit völlig aus den Fugen: In den Jahren 1936 bis 1938 wurde Deutschfreiburg von einer Diebes- und Einbrecherbande heimgesucht. Fast 190 Delikte gingen auf das Konto der jungen Männer, die sich oft im Hintercher (Gemeinde Heitenried) versammelten. SIe stahlen und raubten, was ihnen in die Hände kam, und machten auch vor Banken, Postbüros und Kirchen nicht halt. In einer Grossaktion wurden die Bandenmitglieder gefasst und schliesslich vor Gericht gebracht.

Autor Christian Schmutz hat mit Zeitzeugen gesprochen und Gerichtsakten studiert. Seine Recherchen präsentiert er als Geschichtskrimi. Er zeichnet aber auch das Bild einer Zeit, die geprägt war von materieller Not und schlechten Zukunftsperspektiven.